Unterwegs auf dem Wanderweg „hochgehblickt“

Die Streuobstwiesen zwischen Alb und Neckar bilden mit rund 26.000 ha eine der größten zusammenhängenden Streuobstlandschaften Europas. Rund 1,5 Millionen Obstbäume prägen unsere schwäbische Heimat und sind Lebensraum für über 5.000 Tier- und Pflanzenarten und Naherholungsgebiet für Jung und Alt. Diesen Kulturschatz gilt es für nachfolgende Generationen zu bewahren.

Raus ins Glück: kürzlich lud der Neckarhäuser Albverein zu einer Exkursion ein. Die Teilnehmer trafen sich am offiziellen Startpunkt des „hochgeblickt“-Wanderweges, im Galgenbergpark in Nürtingen, direkt bei der Wandertafel. Unterwegs gab es dann immer wieder Spannendes zu entdecken. So erfuhr man an einem Bienenstand einiges über die die enorm wichtige Bestäubungsarbeit der Bienen. Kindern konnten am Wegesrand aber auch drei Wandersteine und einen Geocache finden.

Der Weg führte über den Weitblick-Besinnungsweg bis zum Beginn des Wildrosenlehrpfades. Hier befand sich dann unsere Obstwiese, auf der Alle fleißig sammeln durften.

Foto: Bernd Euchner

Nach erfolgreicher Ernte ging es dann  auf der Rückfläche eines Lasters (vor allem für Kinder)  oder per Fuß mit schönem Blick auf den Albtrauf zum nahegelegenen Albvereinsheim Neckarhausen.

Wer mit offenen Augen durch unsere Landschaft wandert dem bleibt das massive Sterben von Streuobstbäumen nicht verborgen. Viele Bäume sind mit Misteln geradezu überwuchert. Es ist nur eine Frage von wenigen Jahren bis sie absterben werden. Die Wiesen werden meist nur noch gemulcht, das Gras findet keine Verwendung mehr als Futter für Tiere. Im Grunde eine Ressourcenverschwendung von ungeheurem Ausmaß wie ein Teilnehmer anmerkte und „in Zeiten, wo Menschen auf unserer Welt immer noch hungern müssen, ist dies ethisch fragwürdig.“

Um die Biodiversität auf den Streuobstwiese zu fördern, müsste man eine Beweidung mit Tieren forcieren. Denn der Dung, den eine einzige Kuh von rund 1 Tonnen im Monat produziert, nährt wiederum rund 100 Kilogramm an Insekten, die wiederum eine riesige Ressource für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fledermäuse bilden.

Übrigens: „Die überwiegende Mehrheit der Milchkühe in Deutschland grast nie auf der Weide, sondern steht lebenslang eingepfercht im Stall. Wer Milch von Kühen trinken möchte, die so leben, wie es Werbung oder Urlaubsprospekte zeigen, sollte Weidemilch in Bioqualität kaufen um so einerseits das Tierwohl als auch die Artenvielfalt zu fördern.

Tipp: Videoclip – nicht nur – für Kinder zum traurigen Leben der Kühe 

Doch nicht der Milchkonsum sondern die Herstellung von Süßmost war der Schwerpunkt dieser – gut besuchten – Veranstaltung. Doch wie stellt man nun Apfelsaft her?

Ein ausführlicher Bericht zur Saftpressaktion „Aus Kraft wird Saft“ folgt demnächst.

Vorab schon ein paar Bilder: