Schon immer war der Schwäbische Albverein Repräsentant des Wanderns in seinem Gebiet. Für unsere Albvereinsvorfahren ging die Luft noch frisch und rein. An einem klaren Bach zu trinken war eine Labsal, ein kühler Trunk, man konnte in der Natur gesunden. Und wie sieht es heute aus?
Quellwasser ist wohl nicht mehr zum Trinken geeignet – die Luftverschmutzung lässt die Natur verkümmern. Trotzdem sucht der Mensch unserer Tage, von Stress, Lärm und Abgasen strapaziert, nach einem Ausgleich, nach Ruhe, reiner Luft und Entspannung. Tag für Tag an Schreibtisch, Werkbank oder Lenkrad gebunden, strebt er am Wochenende und im Urlaub hinaus in die Natur. Er will sich bewegen, wird wieder Fußgänger und Wanderer, ein alter Brauch wird neu entdeckt.
Wandern ist Sport im besten Sinne des Wortes: Entfaltung aller Fähigkeiten ohne teure Anlagen und Ausrüstung. In unserer Autogesellschaft, wo man Entfernungen nach Autostunden misst, hat das so „billige“ Wandern einen schweren Stand. Es ist eine
runde, oft etwas gemächliche Sache. Dabei bleibt auch die Zeit sich an den Blumen am Wege zu erfreuen.
Für Familien mit Kindern kann der Aufenthalt an einem Bach, einer romantischen Felsgruppe oder Burg zu einem Ereignis werden. Den Älteren dagegen mag es mehr auf beschauliches Durchwandern der Natur ankommen, dem Alleinstehenden mehr auf Anschluss und geselliges Beisammensein.
„Die „Albvereinswanderung“ ist eine Mischung aus körperlicher Bewegung, natur- und heimatkundlicher Information und geselliger Einkehr“.
Daher bieten die Ortsgruppen des Schwäbischen Albvereins halb-, ganz- und mehrtägige Gruppenwanderungen an, ebenso Kinder-, Jugend- Familien- und Seniorenfahrten. Da ist bestimmt für jeden etwas dabei.
Die Ziele des Albvereins sind heute wichtiger denn je. Gerade das Wandern, die Bewegung in der Natur, ist die beste Medizin, die wir Körper und Geist zukommen lassen können. Besonders in der Gemeinschaft haben wir das Bedürfnis, die Natur zu erleben und Land und Leute kennen zu lernen. Jung und Alt erfahren, wie beglückend es sein kann, sich die Heimat und ihre Schönheiten zu erwandern. Am Ende einer Wanderung haben die Teilnehmer das schöne Gefühl, wieder viel Neues erlebt und gelernt zu haben.
Beim Albvereinsfest in Stuttgart zum 100-jährigen Jubiläum des Schwäbischen Albvereins, sagte OB Manfred Rommel in seiner Festansprache: „Ein Mensch, der viel gewandert ist, ist nach unserer Spreche bewandert, also erfahren und g’scheit“. Ein wahres Wort.
Wir wollen die letzten Jahre, Wanderungen und Wanderfahrten der Ortsgruppe Neckarhausen in kurzer Form wiedergeben.
Wanderungen und Wanderfahrten
1988
- Bergfest im Zeichen des 90-jährigen Vereinsjubiläums
- Wanderung zum Dreifürstenstein nach Upflamör
- Orchideenblüte (Frauenschuh)
- 200 Jahre Schwäbischer Albverein Stuttgart/Marktplatz
- Gau-Sonderzug nach Pfronten
1989
- Wanderung Bad Niernau- „wo die Neckarauen sprudeln“
- Wanderung Limes bei Lorch
- Gau-Sonderzug ins Altmühltal
- Wanderung ins Donautal – Braunsel
1990
- Himmelfahrt auf dem Grafenberg
- Wanderung Bärental – Buchtal – Mehrstetten
- Busausflug zur Wutachtalbahn – Schluchsee
- Wanderung Sternberghaus – Lauterursprung
- Wanderung Hohe Warte / Toten-Gedenkfeier
1991
- Wanderung ins Kinzigtal
- Heimattage in Bad Urach
- Frühwanderung Tachenhäuser Hof
- Busausflug nach Heidelberg mit Schifffahrt
- Wanderung Hohenstaufen – Rechberg
1992
- Wanderung ins Lonetal – Kaltenburg – Charlottenhöhle
- Wanderung Uracher Alb – Wittlingen – Grüner Weg
- Wanderung zur Hohen Warte – Gütersteiner Wasserfälle
1993
- Wanderung Bad Boll – Fuchseck
- Wanderung Heubach – Rosenstein
- Wanderung nach Burg Derneck / 25 Jahre
1994
- Wanderung Fehlatal – Veringenstadt
- Busausflug nach Überlingen / Bodensee
- Wanderung zum Filsursprung über Lämmerbuckel
1995
- Wanderung Waldenbuch – Schloss
- Wanderung Trailfingen – Kuppenalb Münsingen
- Wanderung Donautal – Hausen – Thiergarten
1996
- Wanderung Eybachtal – Schnittlingen (Windkraftwerk)
- Wanderung Laichingen – Tiefenhöhle
- Wanderung Donautal – Beuron – Burg Wildenstein
1997
- Wanderung Beuren / Freilichtmuseum
- Wanderung Luthersche Berge, Schmiechtal
- Wanderung Wental – Felsenmeer
- Busausflug nach Nördlingen / Neresheim
- Hohe Warte – Gedenkfeier
Verfasser: Ernst Grünbaum, 1998