Die Ortsgruppe Neckarhausen hat an einem markanten Aussichtspunkt am Hauptwanderweg 3 (Wanderweg Baden-Württemberg – Main-Neckar-Rhein) bei Kilometer 244 im Gewann Hochen auf Markung Neckarhausen 372 m NN eine Orientierungstafel und einen Wegetafelpfosten aufgestellt und in einer Feierstunde der Öffentlichkeit übergeben. Zahlreiche Wanderer aus den benachbarten Ortsgruppen waren angewandert. Die Schwäbische Alb zeigt sich von hier aus in ihrer ganzen Schönheit, von den Kaiserbergen im Osten bis zum Plettenberg im Westen, also auf eine Länge von mehr als 100 km Luftlinie.
Vertrauensmann Herbert Geiger begrüßte die zahlreichen Gäste und betonte, daß es auch Aufgabe des Schwäbischen Albvereins sei, Plätze anzulegen, die zum Sehen und Verweilen in der Natur einladen. Gau-Wanderwart Gerhard Rieger überbrachte die Grüße des Teck-Neuffen-Gaus und beglückwünschte die Ortsgruppe zu der schönen Gestaltung des Aussichtspunkts.
Beide Redner sprachen die Hoffnung aus, dass diese Stätte lange erhalten und vom Unwesen bestimmter Gruppen verschont bleiben möge. Als guten Schluss hat Gau-Naturschutzwart Walter Wahl ein eigens für diese Einweihung gefertigtes Gedicht vorgetragen, in dem er die ganze Albkette, die von diesem Aussichtspunkt sichtbar ist, in poetischen Versen beschrieb. Da kam einem unwillkürlich das Gedicht „Die Schwabenalb“ von Gustav Schwab in den Sinn, das er schon 1814, als er in Bernhausen tätig war, im Alter von 22 Jahren geschaffen hat. In ihm besingt er die abendlich besonnten Berghäupter vom Rosenstein bis zum Hohenzollern.
Mit dem Wunsch, dass die Orientierungstafel vielen Menschen Freude bereiten und der Wegetafelpfosten den Wanderern einen guten Weg weisen möge, übergab der Vertrauensmann beide der Öffentlichkeit. Dabei soll die gute Zusammenarbeit der Gemeinde mit der Ortsgruppe nicht vergessen werden, die das Gemeinschaftswerk erst ermöglichte.
Ehrenvertrauensmann Eugen Münz sprach in bewegten Worten im Kreise der Wanderer von der Bedeutung des rege benützten Hauptwanderwegs und von einem weiteren „Meilenstein“ in der Ortsgruppengeschichte, war es doch ein alter Wunsch von ihm, diesen Aussichtsplatz mit einer Panoramatafel zu vervollständigen.
Mit einem Dankeschön an alle Beteiligten, verbunden mit dem Wunsch für eine wohltuende Entspannung beim Rasten und Schauen den Menschen, die einen dankbaren Blick für die Schönheit unserer Heimat haben, fand die Feier ihren Abschluss.
Verfasser: Ernst Grünbaum, 1998
Gedicht zur Einweihung der Orientierungstafel
Hoch überm Dorf der Galgenberg
Mit weitem Neckarhäuser Feld
Und Himmel spannt als Herber
Drüber sein mächtiges Zelt.
Stufe um Stufe steigt empor
harmonisch still unser Land,
Berg und Tal, sie treten hervor
Geschaffen von Künstlers Hand.
Wächter vor der Alb: Florian,
Jusi und Grafenberg
Bezeugen, dass da war am Werk
einst der Schwäbische Vulkan.
Vor der Alb zieh’n Höhenrücken
Wunderbar bestockt mit Wald,
dort die Achalm zum Entzücken
zieht in Bann das Auge bald.
Die Alb zeigt ihren steilen Rand
Als eine blaue Mauer,
verschönt mit Bergen unser Land
selbst noch im Regenschauer.
Vom Zollern bis zum Hohenstaufen,
vom Hohenneuffen und zur Teck,
froh der Augen Blicke laufen
hin zu manchem schönen Fleck.
Menschen geben einen Namen
jeder Schöpfung der Natur.
Auch die Berge einst bekamen
Namen: Erbe und Kultur.
Geschaffen zum Orientieren
mit Sachverstand und Kunstsinn
den Wanderer zu informieren,
wo bekannte Berge sind.
Diesem Zwecke soll nun dienen
die Tafel, die wir jetzt weih’n.
Möge diese künftig Vielen
Orientierungshilfe sein.
Unser Dank gebührt den beiden,
Ernst und Herbert, für ihr Werk,
das sie schufen, ganz bescheiden,
droben auf dem Galgenberg.
(Walter Wahl)